Diese Frage nach dem Zweck muss sich jedes neue System gefallen lassen. Wozu braucht man das überhaupt? Geht es nicht auch ohne? Sicher – und speziell beim Smart Home wissen wir heute sehr genau wie es ohne geht. Die meisten von uns leben oder arbeiten nach wie vor in ganz normalen Häusern und Wohnungen, ohne derartige Technik. Wozu aber sollte man dann z.B. im Zuge eines Neubaus ein Smart Home System einbauen lassen?
Ganz einfach – weil es uns später fehlen wird! Waren wir nicht alle schon mit Dingen konfrontiert, die wir in der Vergangenheit verabsäumt haben? Beim Bauen wird das besonders spürbar, oft sogar schmerzlich. Ein Haus ist einfach herzustellen und schwer zu ändern. Verbaute Elemente sind fast immer für Jahrzehne unverändert gleich. Ein Beispiel: noch vor 15 Jahren war es gut zu überlegen, bei welchen Fenstern man eine Beschattung in Form von Rollläden dazu nimmt und wo man sie weg lässt. Heute ist es de facto Standard in allen Wohnräumen Rollläden (oder andere Beschattungselemente wie Raffstores etc.) dabei zu haben. Nur leider ist der spätere Einbau ungleich schwerer als die Errichtung beim Neubau.
Genauso ist es beim Smart Home. Die BUS-Technik hat sich in der Industrie und im Gewerbebau über Jahrzehnte bewährt. Heute ist sie endlich leistbar und in noch verbesserter Form auch für Haushalte einsetzbar. Sie entwickelt sich ohne Zweifel zum Stand der Technik. Warum sollte man also beim Hausbau bewusst darauf verzichten? Um sich später einmal vielleicht – wie beim aus Kostengründen gestrichenen Rollladen vor 15 Jahren – zu ärgern? Fakt ist, dass ein Smart Home System niemals wieder so günstig wie im Zuge eines Neubaus hergestellt werden kann.
Es geht dabei nicht darum, möglichst viel Technik in ein Haus zu packen, sondern um das Etablieren eines neuen Wohngefühls, das für uns und unsere Mitmenschen als angenehm und normal empfunden wird. Über die Jahre hinweg ändern sich die Gewohnheiten und Vorlieben der Menschen, auch im Kollektiv betrachtet. So war früher ein Fensterheber beim Auto Luxusmodellen vorbehalten, wohingegen heute jeder Kleinwagen darüber verfügt. Er ist zum Standard geworden und jeder erwartet beim Einsteigen in ein Kfz, dass es diesen Standard erfüllt. Heutige Immobilien sollten ebenfalls auf dem Stand der Technik errichtet werden, da es später sein könnte, das dieser – für Bewohner, für Besucher, für Käufer – schmerzlich fehlt.
Über den Zweck und die Möglichkeiten wurde schon viel hier geschrieben und der interessierte Leser wird nachzulesen wissen.
Abschließend sei jedem, der sein Haus nicht mit Smart Home ausstattet ans Herz gelegt, zumindest die entsprechende Verkabelung kompatibel ausführen zu lassen, um einen späteren Einbau zu ermöglichen! Und für jene, die sich beim Hausbau für ein Smart Home entscheiden möchte ich noch die drei wichtigen Punkte mitgeben, auf die bei der Auswahl zu achten ist: Sicherheit (auch im Sinne von Datensicherheit), Einfachheit (in der Bedienung) und Zuverlässigkeit (Stabilität des Systems). Für die Planung und Umsetzung empfiehlt sich ein Systemintegrator oder spezialisierter Elektriker aus ihrer Nähe.
Dieser Artikel erscheint auch in der Ausgabe 1/2019 des Schaukastens (schaukasten.cc)
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