Neben dem Thema Sicherheit und Energiesparen ist Komfort einer der am meisten genannten Aspekte bei der Anschaffung eines Smart Home Systems. Der Begriff Komfort ist dabei ein sehr weitläufiger,
weil wir Menschen jeweils sehr unterschiedliche Auffassungen davon haben, ob denn etwas komfortabel sei oder nicht. Für den einen bedeutet Komfort ein Auto zu fahren das nicht klappert und
scheppert. Für den anderen muss der fahrbare Untersatz dafür schon auch eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber und Ledersitze haben.
Am einfachsten ist es daher mit ein paar Beispielen die Möglichkeiten aufzuzeigen. Wie also kann das Smart Home zum Komfort in den eigenen vier Wänden beitragen? Für viele bedeutet Komfort die
Vereinfachung oder komplette Einstellung von täglichen Routinen. Dazu zählt etwa das morgendliche Öffnen von Beschattungselementen wie Jalousien oder abends vor dem zu Bett gehen alle Lichter im
Haus abzuschalten. Und hier setzt das Smart Home an: Die mit Abstand am häufigsten benutze Funktion ist das sogenannte „Zentral Aus“. Am Abend kann bei voller Beleuchtung und sogar bei noch
eingeschaltetem Fernseher zu Bett gegangen werden. Dort erfolgt durch einen Tastendruck ein zentrales Abschalten aller Lichter und der Fernseher geht aus. Mit dem beruhigenden Gefühl dabei nichts
übersehen zu können schläft man ein. Das kann auch beim Verlassen des Hauses nützlich sein.
Morgens kann ein weiterer Tastendruck alle Jalousien hochfahren. Ein Pendeln von Raum zu Raum entfällt. Ist der eigene Tagesablauf so organisiert, dass vieles zur gleichen Zeit geschieht, so kann
auch der Tastendruck entfallen und stattdessen eine Zeitsteuerung eingreifen. Und dann ist es soweit, dass das Haus tatsächlich Arbeit abnimmt. Es entfallen Schritte an die man nicht einmal mehr
denken muss. Solcherlei gibt es viele weitere Dinge im Smart Home. Noch ein paar Beispiele:
(1) Die Beschattung reagiert auf Temperatur und Sonneneinstrahlung automatisch und fährt selbst herunter und am Abend wieder hinauf. Das Haus beschattet sich damit im Sommer selbst, auch wenn
keiner da ist.
(2) Bewegungsmelder ersetzen das manuelle Betätigen von Tasten, damit entfallen Bedienschritte und Lichter gehen von selbst an und aus.
(3) Nachts beim Heimkommen gehen mit dem Öffnen des Garagentors auch gleich die Lichter vor und in der Garage und im Vorraum an und die Alarmanlage schaltet auf unscharf. Nachts in die hell
erleuchtete Garage zu schieben ist eine angenehme Erleichterung. Bedienschritte werden reduziert und ein unabsichtlicher Fehlalarm bei der Alarmanlage wird verhindert. Um das Ausschalten
der Lichter muss sich ebenfalls niemand kümmern, das geht dann mit der Zentral Aus-Funktion einher.
(4) Beim Fernsehabend schaltet sich automatisch passendes Licht im Raum hinzu und die Jalousie geht auf halbe Höhe um vom abendlichen Sonnenlicht nicht geblendet zu werden.
(5) Der Staubsauger-Roboter startet automatisch, wenn niemand mehr im Haus ist.
(6) Eine Musikverteilanlage bringt über Lautsprecher Musik genau in jene Räume, die auch gerade genutzt werden.
(7) Per Fernzugriff vom Smartphone aus kann einem Paketdienst das Garagentor geöffnet werden ohne den Nachbarn zu bemühen. Später muss das Paket nicht mehr von einem Depot abgeholt werden.
(8) Am Morgen werden auf einer Anzeige die aktuellen Schlagzeilen und neu eingegangene Emails dargestellt ohne extra einen PC starten zu müssen.
Das war eine Menge an Möglichkeiten, alles davon ist heute schon umsetzbar, noch vieles mehr denkbar. Rein das eingangs erwähnte individuelle Bedürfnis nach Komfort entscheidet darüber, was
jeweils Sinn oder Unsinn macht.
Erschienen im Schaukasten, Ausgabe 4/2017